Nach Feierabend beginnt es in Liechtenstein zu klingen und zu singen. Da musiziert die Krankenschwester Schulter an Schulter mit dem Schreiner in der Blasmusik, die Anwältin intoniert gemeinsam mit der Lehrerin Brahms "In stiller Nacht" und der Archäologe groovt sich mit seiner Bluesband die Seele aus dem Leib.
Die Blasmusiktradition beginnt in Liechtenstein 1862 mit der Gründung der Blasmusik Triesen. Heute sind im Liechtensteiner Blasmusikverband zehn Vereine und Jugendmusiken mit rund 1000 aktiven Musikanten zusammengeschlossen. Neben zahlreichen Konzerten und musikalischen Umrahmungen auf Gemeindeebene findet jährlich das Verbandsmusikfest statt.
Der 1919 gegründete Fürstlich Liechtensteinische Sängerbund (FLSB) ist die Dachorganisation des liechtensteinischen Chorlebens. Ihm gehören 24 Erwachsenen- und zwölf Kinder- bzw. Jugendchöre an. In den 36 Vereinen proben wöchentlich mehr als 1000 Sängerinnen und Sänger. Höhepunkt im aktiven Konzertleben der Chöre ist das alle zwei Jahre stattfindende Bundessängerfest.
Das Sinfonieorchester Liechtenstein und das Orchester Liechtenstein-Werdenberg sind neben den Orchestern der Liechtensteinischen Musikschule die Aushängeschilder der klassischen Musik in Liechtenstein. Mit ausgesuchten Konzerten im In- und Ausland haben sich die Orchester einen Namen gemacht.
Der Blues- und Rockverein ist die Dachorganisation der liechtensteinischen Blues-, Pop- und Rockszene. Es gibt selten ein Wochenende an dem nicht mindestens eine der rund 60 Bands in Liechtenstein und Umgebung spielt. Die Big Band Liechtenstein, seit 1980 das Jazz-Aushängeschild, ist mit ihren Konzerten und Tonträgern weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.