Das Liechtensteiner Brauchtum ist grundsätzlich alemannisches Brauchtum. Ein grosser Teil geht auf katholische Feiertage und Riten zurück. Bräuche sind verteilt auf das ganze Jahr und läuten vielfach eine Jahreszeit ein oder lassen sie ausklingen oder begründen gar eine eigene.
Die närrische Zeit mit der traditionellen Fasnacht wird vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Fasnachtsdienstag in Liechtenstein ausgiebig als fünfte Jahreszeit gefeiert. Mit dem anschliessenden Abbrennen eines Holzstosses am Funkensonntag, dem Sonntag nach Aschermittwoch, wird der Winter vertrieben. Das jährliche Fürstenfest, der Liechtensteiner Staatsfeiertag am 15. August, ist das Volksfest in Liechtenstein. Der 15. August ist in Liechtenstein ein kirchlicher Feiertag. Er wird seit 1940 begangen und hängt eng mit dem Geburtstag von Fürst Franz-Josef II. am 16. August zusammen.
Die traditionellen Alpfahrten finden im Herbst statt. Obwohl nur noch in kleinem Rahmen, sind die blumengeschmückten Kühe und das imposante Geläut immer noch eine Attraktion, die von Schaulustigen am Strassenrand begleitet wird. Zu den Alpabfahrten gehören die Prämienmärkte in Triesenberg, Vaduz und Eschen. Ebenfalls im Herbst findet die Wimmlete statt. Die Weinbauern bringen mit Freunden und Bekannten gemeinsam die Traubenernte ein und bei Speis und Wein lässt man das Winzerjahr nochmals Revue passieren. Höhepunkt der Wimmlete ist jeweils das Bestimmen der Oechslegrade. Wenn für den Blauburgunder um die 100 Oechsle erreicht wurden, wird zur Feier des Tages die eine oder andere zusätzliche Flasche aufgemacht. Je nach geselligem Beisammensein kann dies auch schon bei 90 Oechsle der Fall sein.