Die Flora Liechtensteins in drei Gebiete eingeteilt: Das Rheintal, die rheintalseitigen Hänge und Alpenraum, die Schwemmböden und Moorböden des Rheinlaufs. Für wärmeliebende Pflanzen des Mittelraums ist Liechtenstein bedingt durch das milde Föhnklima die nördliche Grenze. Von den 1600 Pflanzenarten entfallen deren 800 auf die Gebirgsflora. Das Vorkommen von 48 Orchideenarten und die reichhaltige Naturfläche des Ruggeller Riets sind besonders hervorzuheben.
1537 ist das Jahr, in welchem Liechtenstein erstmals von einem Botaniker erwähnt wurde. Der deutsche Arzt und Botaniker Bock. Er fand die Europäische Zyklame im Liechtensteiner Oberland. 1896 bis 1900 legte der österreichische Botaniker Beck für Liechtenstein ein Herbarium mit 500 Pflanzen an. Die weiteren Namen von Botanikern sind Murr und Seitter, sie schrieben jeweils eine Dokumentation zu den liechtensteinischen Pflanzenarten. Die letzte Arbeit stammt von der Buchserin Edith Waldburger, die ein Herbarium mit allen bisher bekannten 1600 Pflanzenarten des Landes erstellte. Von diesen 1600 Arten stehen 25 % auf der Roten Liste der seltenen, gefährdeten oder ausgestorbenen Pflanzen.
Die Moorböden geben reiches Zeugnis von der nacheiszeitlichen Vegetationsgeschichte, weil im Torf Blütenstaub über Jahrtausende erhalten bleibt. Die wichtigste Fundstelle dieser Art findet sich auf dem Schellenberg im Rietle (bei der Oberen Burg). Der erste nacheiszeitliche Baum war in Liechtenstein die Birke, danach folgten die Föhre und die Hasel. Um 2000 vor unserer Zeitrechnung findet sich Weizen, was auf die Besiedlung oder Nutzung durch den Menschen hinweist. Nach der Eiszeit war Liechtenstein stark bewaldet. Die Baumgrenze lag auf 2000 m ü.M. Die Buche entwickelte sich zum stärksten Baum und ist es bis heute geblieben. Die offene Nähe zum Churer Raum brachte einige Pflanzen und auch vom Seeztal her finden sich Pflanzenfunde. Ein Besuch wert ist vor allem das Ruggeller Riet zu nennen, das in der Literatur häufig beschrieben ist, und auch im Alpengebiet finden sich sehenswerte Pflanzen an den Wanderwegen, vor allem die Feuerlilie.