Ungefähr die Hälfte Liechtensteins liegt im Gebirge (Zentralalpen), die höchste Erhebung ist der Grauspitz, er liegt auf 2599 m ü.M. (tiefster Punkt: Ruggeller Riet, 430 m ü.M.). Der Naafkopf ist ein sogenanntes Dreiländereck (FL, AT, CH). Die Gipfel des Alpgebiets gehören zu den Kalkalken, Fläscherberg und Eschnerberg zur helvetischen Decke.
Die Tektogenese, die Geschichte der Verschiebungen, ist in Liechtenstein gut exemplarisch zu zeigen. Die Gesteine Liechtensteins bestehen fast zur Gänze aus Meeressedimenten. Diese sind im Urmittelmeer, welches von Mitteleuropa bis nach Guinea reichte entstanden.
Die Gebirgskette des Rätikon (Westende des Rätikons) ist zugleich das geologische Ende der Ostalpen. Sie wird unter anderem von einer von Afrika abgerissenen Platte gebildet, welche die europäischen Decken des Helveticums und Flyschs überschiebt und sich auch darunterschiebt. Faltungen, Verschuppungen, Dehnungsprozesse, Bruchbildungen und Metamorphosen gehören zu dieser Tektogenese.
Der heutige Aufbau besteht aus drei verschiedenen und aus Sedimenten verschiedener Meere. Zuunterst sind die westalpinen Kalkalpen, darüber liegt eine grosse Schicht von Flyschgesteinen. Zuoberst findet sich die in Liechtenstein aus mehreren Schollen gebildete Lechtaldecke.
Wer vom Eschnerberg über den Maurerberg zu den Drei Schwestern wandert, überschreitet in wenigen Stunden Meeressedimente aus Ureuropa und Urafrika. Diese geologische Vielfalt auf so kleinem Raum ist einzigartig in den Alpen.