Nach mehreren Herrschaftswechseln (Grafengeschlechter Werdenberg, Sulz, Brandis, Hohenems) wurden Schellenberg 1699 und Vaduz 1712 von Fürst Johann Adam gekauft. 1719 wurde das Land zum Reichsfürstentum erhoben und erhielt 1806 die Souveränität. Das 19. Jahrhundert war eine Zeit grosser Armut, die zu einer Auswanderungswelle vornehmlich in die USA führte.
Die letzten Grafen hier waren die von Hohenems. Unter ihre Herrschaft fallen auch die Hexenprozesse. Sie waren sehr verschuldet, sodass sie schliesslich gezwungen waren, die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg zu verkaufen. 1699 erwarb Fürst Johann Adam die Herrschaft Schellenberg und im Jahr 1712 die Grafschaft Vaduz. Am 23. Januar 1719 vereinigte ein Diplom Kaiser Karls VI. die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg und erhob das Gebiet zu einem Reichsfürstentum mit dem Namen Liechtenstein. Da das neue Land nur aus kleinen Bauerndörfern bestand, wurde die Administration vorerst in der nächstgelegenen Stadt, Feldkirch, installiert, wo der Fürst zu diesem Zweck das Palais Liechtenstein errichten liess.
Liechtenstein wurde immer wieder von fremden Truppen besetzt, sodass eine verstärkte Verarmung der Bevölkerung einsetzte. Im ersten Koalitionskrieg (1792-1797) marschierten französische Truppen ein und nach Kämpfen zwischen Österreich (mit Unterstützung Russlands) und Frankreich wurde Liechtenstein im zweiten Koalitionskrieg (1799-1802) von den napoleonischen Truppen besetzt. 1806 nahm Napoleon das Land als eines der Gründungsmitglieder des Rheinbundes auf. Dadurch wurde Liechtenstein unabhängig. Beim Wiener Kongress wurde die Unabhängigkeit Liechtensteins bestätigt und in den Deutschen Bund aufgenommen.
Liechtenstein entwickelte sich langsam und blieb lange Zeit rückständig. Die Revolution 1848 brachte kurzfristig keine Änderung. Erst der im Jahr 1852 geschlossene Zollvertrag mit Österreich ermöglichte einen Aufschwung der wirtschaftlichen Verhältnisse und die konstitutionelle Verfassung 1862 brachte politische Veränderung: Der Fürst konnte nicht mehr uneingeschränkt herrschen.