Liechtenstein ist aus zwei historisch gewachsenen Landschaften, dem Oberland (sechs eigenständige Gemeinden) und dem Unterland (fünf Gemeinden), entstanden. Diese Landschaften bilden die Wahlkreise bei den Parlamentswahlen. Von der ehemaligen Teilung der beiden Landesteile ist heute nichts mehr zu spüren.
Gelegentlich noch necken sich die Bewohner der beiden ehemaligen historischen Teile Liechtensteins, die Herrschaft Schellenberg und die Grafschaft Vaduz. Während die Unterländer (Herrschaft Schellenberg) immer eher konservativ wählten, waren die Oberländer (Grafschaft Vaduz) Neuem gegenüber in der Regel etwas aufgeschlossener.
Ein Blick auf die Karte von Liechtenstein zeigt, dass die Unterländer bedeutend mehr bebaubare Fläche im Talgrund haben als die Oberländer. Auch das Heiratsverhalten zeigt Unterschiede. Die Unterländer heirateten vor allem über die nahe Grenze nach Österreich, aber auch in die katholischen Gemeinden des Kantons St.Gallen. Die Oberländer hatten im Westen und Süden nur protestantisches Gebiet und blieben unter sich. Doch letztlich ist diese Teilung kaum noch erwähnenswert. Nur die beiden Wahlkreise Oberland (15 Abgeordnete) und Unterland (zehn Abgeordnete) sind heute noch relevant.